Vitamin-C-Hochdosis-Infusion

Heilpraktikerin Dr.rer.nat. Carmen Wolf, Vitamin-C-Hochdosis-Infusion

Was ist Vitamin C und wie wirkt es?

Das auch als Ascorbinsäure bezeichnete Vitamin C ist ein – v.a. in frischem Obst und Gemüse vorkommender – essentieller Mikronährstoff. „Essentiell“ bedeutet, dass der menschliche Körper es nicht selbst herstellen kann und daher von außen zuführen muss.

Vitamin C ist eines der wichtigsten Antioxidantien: Aufgrund seiner chemischen Struktur kann es selbst leicht oxidiert werden. Dadurch schützt es wiederum andere wichtige Biomoleküle vor der Oxidation, indem es sogenannte Radikale wegfängt. Radikale sind aufgrund ihrer freien Elektronen besonders reaktionsfreudig und können sehr viele Strukturen im menschlichen Körper angreifen. Sie entstehen z.B. durch Rauchen, UV-Strahlung, Stress und bestimmte chemische Stoffe.

Darüber hinaus ist Vitamin C ein sehr wichtiger Cofaktor vieler enzymatischer Reaktionen. Es ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und lebensnotwendig für die Funktion des Immunsystems, der Gefäße, Nerven und Knochen.

Außerdem spielt es eine sehr wichtige Rolle in der Wundheilung, da bei einem Mangel an Vitamin C auch die Kollagensynthese behindert ist. Kollagene sind wichtige Strukturproteine des Bindegewebes und kommen fast überall im Körper vor.

Nicht zuletzt begünstigt Vitamin C die Eisenaufnahme im Dünndarm.

Wann ist der Bedarf an Vitamin C erhöht?

Ein Mangel an Vitamin C oder ein erhöhter Verbrauch kann z.B. vorliegen bei:

  • akuten und chronischen Infekten
  • chronischen Entzündungen (z.b. des Darms, wodurch die Aufnahme gestört ist)
  • rheumatischen Erkrankungen
  • Herpes Zoster (Gürtelrose)
  • Allergien
  • Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen
  • Wundheilungsstörungen und nach Operationen
  • psychischem Stress, Burnout, Depressionen und ausgeprägter Müdigkeit (Fatigue)
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Leistungssportlern
  • Rauchern

Warum reicht frisches Obst/Gemüse oder die Einnahme von Vitamin-C-Tabletten meist nicht aus?

Obwohl in vielen Lebensmitteln Vitamin C enthalten ist, konnte gezeigt werden, dass hierzulande 1/3 der gesunden Bevölkerung nicht die empfohlene Menge (100mg/Tag, Deutsche Gesellschaft für Ernährung) mit der Nahrung aufnehmen. Dies liegt neben einseitiger Ernährung auch daran, dass der Vitamin-C-Gehalt in Lebensmitteln nicht sehr stabil ist (Transportwege, Lagerung, Kochen). Außerdem ist leider die Aufnahme von Vitamin C über den Darm begrenzt. Aus diesem Grund zeigt auch oral eingenommenes Vitamin C häufig keine ausreichende Wirkung und kann zum Beispiel eine drohende Erkältung meist nicht verhindern.

Anders ist dies jedoch, wenn das Vitamin C über eine Infusion verabreicht wird. Dabei gelangt es direkt ins Blut und muss nicht erst von den Darmschleimhäuten aufgenommen werden. Auch Menschen mit einer verminderten Resorptionsfähigkeit des Darms profitieren so von einer Infusion mit Vitamin C.

Wie läuft die Vitamin-C-Hochdosis-Infusion ab?

Nach einer gründlichen Anamnese und Indikationsstellung sowie der Abklärung von eventuellen Kontraindikationen nehmen Sie bequem auf der Liege platz. Die Infusion wird vorbereitet und über eine Vene in der Armbeuge langsam innerhalb von ca. 30 – 40 Minuten verabreicht. Sie spüren dabei lediglich den kurzen Einstich der Kanüle wie bei einer normalen Blutabnahme.

Im Anschluss trinken Sie möglichst noch ein Glas Wasser oder Tee.

Häufig ist die Anwendung mehrerer Infusionen ratsam, z.B. 2x / Woche für 2-6 Wochen. Dies bespreche ich mit Ihnen individuell.

Gibt es Kontraindikationen für eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusion?

Unter bestimmten Voraussetzungen ist von einer Vitamin-C-Hochdosis-Infusion abzuraten:

  • Eisenspeicher-Erkrankungen / Eisenüberladung
  • Überempfindlichkeit gegenüber Vitamin C
  • Nierenerkrankungen, insbesondere Oxalat‐Urolithiasis (Nierensteine)
  • Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PD)-Mangel (Favismus)
  • Schwangerschaft und Stillzeit