Darmgesundheit

Die Gesundheit unseres Darmes ist ein sehr wichtiges Thema, dem häufig immer noch zu wenig Beachtung geschenkt wird. Neben der eigentlichen Verdauung – also der Zerlegung der Nahrung in kleine, vom Körper verwertbare Bestandteile, die der Energiegewinnung oder als Zellbausteine dienen – ist der Darm auch ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und sogar ein Produktionsort von Vitaminen.
Eine entscheidend Rolle spielt bei alldem unsere Darmflora, die sehr stark von der individuellen Ernährung und Lebensweise eines Menschen geprägt wird und selbst einen großen Einfluss auf die Darmgesundheit hat.

Was ist eigentlich die Darmflora oder das intestinale Mikrobiom?

Die Begriffe „Darmflora“, „intestinales Mikrobiom“ oder auch „Darmmikrobiota“ beziehen sich alle auf das Ökosystem aus Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen, die unseren Darm besiedeln. Während bestimmte Bakterienstämme bei allen Menschen gleichermaßen vorkommen, sind andere stattdessen sehr unterschiedlich häufig vertreten. Die jeweilige individuelle Zusammensetzung hängt vor allem von Ernährungsgewohnheiten aber auch von Krankheiten, Stress, Medikamenten und weiteren Faktoren wie dem Alter und der genetischen Veranlagung ab.

Heilpraktikerin Dr.rer.nat. Carmen Wolf, Darmgesundheit

Wie kann ich Ihnen konkret helfen, wenn Ihre Darmflora aus dem Gleichgewicht ist?

In meiner Praxis erhebe ich zunächst eine ausführliche Anamnese, in der ich Ihre Ernährungsgewohnheiten, Allergien und Unverträglichkeiten, aktuelle Erkrankungen sowie Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und andere Faktoren abfrage. Um weitere Informationen zu erhalten, beispielsweise ob Ihre Verdauung normal funktioniert, ob bei Ihnen ein sogenanntes Leaky Gut Syndrom (durchlässiger Darm), eine gestörte Darmschleimhaut, oder eine Dysbalance Ihrer Darmflora vorliegen, kann ich Ihren Stuhl analysieren lassen. Dafür arbeite ich mit dem Labor  Ganzimmun zusammen.

Auf den Ergebnissen aufbauend ist dann eine gezielte Therapie möglich, die z.B. die Anpassung Ihrer Ernährung oder die Einnahme von bestimmten naturheilkundlichen Präparaten beinhalten kann. Außerdem kann es hilfreich sein, dass Sie bestimmte nützliche Darmbakterien (Probiotika), Ballaststoffe oder Präbiotika und gegebenenfalls weitere notwendige Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe) einnehmen.

Ich erkläre Ihnen ausführlich, wofür welche Schritte notwendig sind und gehe immer auf Ihre individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten ein.
Häufig ist eine Nachkontrolle der Laborwerte nach mehreren Wochen sinnvoll, um den Erfolg der Therapie zu überprüfen und gegebenenfalls bestimmte Maßnahmen anzupassen.

Welche Symptome deuten auf eine gestörte Darmflora hin?

Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, können verschiedene Symptome auftreten.

Naheliegend sind Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Bauchschmerzen. Aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und Hautprobleme wie Ekzeme oder Akne können verstärkt auftreten. Weitere Anzeichen für eine gestörte Darmflora können ein geschwächtes Immunsystem, Müdigkeit und Schlafstörungen bis hin zu depressiven Verstimmungen sein.

Ob die Symptome wirklich im Zusammenhang mit der Darmgesundheit stehen, muss allerdings im Einzelfall geprüft werden.

Wofür brauchen wir eine gesunde Darmflora?

Eine gesunde Darmflora hat viele wichtige Funktionen. Sie unterstützt die Verdauung und Aufnahme wichtiger Nährstoffe und produziert Vitamine, anti-entzündliche und antioxidative Substanzen, wie zum Beispiel kurzkettige Fettsäuren. Sie hilft bei der Bekämpfung von Infektionen und Krankheiten und schützt die Darmschleimhaut, indem sie die Überwucherung mit unerwünschten Bakterien verhindert.

Bestimmte Bakterien sorgen für eine Ansäuerung des Milieus, womit es pathogenen Mikroorganismen erschwert wird, sich im Darm anzusiedeln. Zusätzlich fungieren die förderlichen, also „guten“ Bakterien im Darm als Platzhalter und blockieren mögliche Andockstellen für schädliche Keime, die z. B. über die Nahrung in den Darm gelangt sind. Darmbakterien, die sich im gesunden Gleichgewicht befinden, stimulieren auch die Darmmotilität (d. h. aktive Bewegungen des Darms), unterstützen die Entgiftung, ein gesundes Körpergewicht und nicht zuletzt einen gesunden Stoffwechsel.

Da die Gesundheit der Darmflora eine solch wichtige Rolle bei der Vermeidung von Krankheiten spielt, sollten wir sie bestmöglich stärken und unterstützen.

Wie kann die Darmgesundheit positiv beeinflusst werden?

In unserem täglichen Leben wirken viele Faktoren auf die Darmgesundheit ein. Auf diejenigen, mit denen wir den Darm aktiv unterstützen können, möchte ich etwas genauer eingehen:

  • Ernährung:
    Um eine gesunde Darmflora aufrechtzuerhalten, ist es von entscheidender Bedeutung, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren und ausreichend Flüssigkeit (Wasser, ungesüßter Tee) zu sich zu nehmen. Auf dem Speiseplan sollten regelmäßig Ballaststoffe, frisches Obst und Gemüse, Proteine, komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette (z.B. Olivenöl, Rapsöl, Leinöl) stehen. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Kombucha und Kimchi enthalten „gute“ Bakterien, die dazu beitragen können, die Darmgesundheit zu verbessern.

    Reduziert und bestenfalls ganz gestrichen werden sollten hochverarbeitete Lebensmittel mit ungesunden Fetten und nur wenigen Ballaststoffen (z. B. Wurstwaren, Fertiggerichte, Backwaren, Softdrinks, Eiscreme und Süßigkeiten). Diese können bei regelmäßigem Verzehr zu einer ungünstigen Veränderung der Darmflora und Reduktion der Darmbakterienvielfalt führen, die Verdauungsleistung und andere Funktionen des Darms beeinträchtigen und das Risiko für Blähungen, Verstopfung oder Durchfall erhöhen. Darüber hinaus erhöht ein Mangel an Ballaststoffen und gesunden Fetten das Risiko für chronische Erkrankungen, wie z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Übergewicht und Diabetes.

  • Bewegung:
    Regelmäßige Bewegung wirkt sich auch auf die Darmmotilität aus: Sie sorgt für einen zügigen Transport der Nahrung durch den Darm und beugt Verstopfungen und anderen Verdauungsproblemen vor. Außerdem fördert körperliche Bewegung die Durchblutung im Darm, so dass die Darmzellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Nicht zuletzt kann körperliche Aktivität zur Reduktion stressbedingter Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder Bauchschmerzen beitragen.

  • Gesunder Lebensstil:
    Ausreichender und erholsamer Schlaf, eine tägliche Portion frische Luft, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie die Reduktion von Stress, Anspannungen und Konflikten tragen wesentlich zu einer gesunden Verdauung bei.

  • Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln:
    Bei suboptimaler Ernährung kann die prophylaktische Einnahme prä- und probiotischer Ergänzungsmittel dazu beitragen, die Darmflora zu unterstützen.
    Auch wenn bereits gesundheitliche Problemen bestehen, kann es notwendig sein, die Darmflora über eine spezielle Diät oder die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel, Pro- und Präbiotika wieder ins Gleichgewicht zu bringen.